Der Plan war im Januar in den Oberharz zu fahren, um ganz verwegen im Schnee zu zelten. Der Plan… Leider hat uns der Klimawandel einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Fahrt zu einem echten Abenteuer werden lassen.

Zu siebt machten wir uns am 31. Januar auf den Weg auf den Campingplatz Prahljust bei Clausthal-Zellerfeld. Unsere Jurte bauten wir zwar im Dunkeln, aber noch im Trockenen auf. Von Schnee war weit und breit nichts zu sehen, bei 13 °C fühlte sich unser Winterlager nichtmal besonders winterlich an, sondern eher nach einem frostigen Pfingstlager an…
Leider war unser Wetter-“glück” damit auch aufgebraucht. In der Nacht fing es erst an zu stürmen und danach auch noch in Strömen zu regnen. Am nächsten Morgen mussten wir in einer Not-OP erst einmal die Jurte wieder richtig abspannen, es hatte einen Hering einfach aus dem Boden gerissen.

Sumpf in der Jurte

Den Tag über wurde es leider nicht besser und wir konnten zusehen, wie sich der Boden vor unseren Betten langsam in einen Sumpf verwandelte. Mit Steinplatten legten wir trockene Stege durch die Jurte, um das Matschproblem wenigstens einigermaßen im Zaum zu halten. Statt Schneemann bauen und Schlitten fahren gab es nur Karten spielen und im Hallenbad schwimmen gehen. Selbst die kurze Nachtwanderung, die wir in einer vermeintlichen Regenpause machen wollten, wurde leider sehr nass.

Den Samstagabend machten wir es uns an unserem Indoor-Lagerfeuer in der Jurte gemütlich, denn das Wetter muss man nun mal nehmen wie es ist. Heißer Tschai und Chilli con Carne wärmten dabei von innen. Mit Liedern und Geschichten vertrieben wir uns die Zeit.

Sonntag regnete es munter weiter. Wir packten also eine klatschnasse, schlammige Jurte wieder ein und freuten uns alle auf unser warmes, trockenes Bett zu Hause. Trotz allem hatten wir eine Menge Spaß zusammen beim Nasswerden, Schimpfen und durch den Schlamm Stapfen. Es war ein echtes Abenteuer mit Survival-Charakter und wir haben manchen anerkennenden Blick bekommen, von den “Campern” in den umliegenden Wohnwagen.