In diesem Jahr hat unser Stamm zum ersten Mal seit langem mit allen Gruppen, Rotmilanen, Wanderfalken und Schneeulen eine Stammesfahrt vom 02.05. bis zum 05.05. unternommen. Aus jeder Gruppe haben sich mehrere Kinder und Jugendliche angemeldet, sodass sich am Donnerstag, dem Anreisetag, vierzehn Kinder mit ihrem Gepäck und zwei Mitarbeitern auf den Weg nach Bredenbeck am Deister machten. Mit Bus und Bahn ist die ganze Gruppe dann planmäßig am frühen Abend angekommen und hat nach einem kurzen Fußmarsch die Unterkunft, das Schullandheim am Rande des Deisters, erreicht.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es direkt an die erste gemeinsame Aufgabe: den Aufbau einer Jurte für die gemeinsamen Liederabende draußen. Die Jurte, Verpflegung und Feuerholz wurden zuvor von anderen Mitarbeitern des Stammes in die Unterkunft gebracht. Nachdem ein Platz auf der Wiese ausgesucht wurde, begann der gemeinsame Aufbau des Zeltes. Hier konnten die erfahreneren Pfadfinder den jüngeren Kindern bereits einige Handgriffe zeigen, etwa beim Abspannen des Zeltes und beim Anknüpfen der Zeltplanen. Nachdem diese Aufgabe bewältigt wurde, war es Zeit, die Unterkunft zu beziehen. Die Kinder und Jugendlichen waren in zwei Schlafsälen untergebracht, für die erwachsenen Mitarbeiter standen kleine Schlafzimmer auf den beiden Etagen zur Verfügung. Nach einem gemeinsamen Abendessen haben sich die Kinder und Mitarbeiter in die Schichten für die Vorbereitung der Mahlzeiten, das Tischdecken und dem Abwasch eingeteilt. Am Rest des Abends wurde gespielt, gesungen und die Freizeitmöglichkeiten des Hauses, ein Billard-Tisch, eine Tischtennisplatte und die Tischkicker eingeweiht, bevor alle ins Bett gegangen sind.

Am Freitag stand zuerst ein üppiges Frühstück an, bei dem auch gleich die Lunchpakete für den Tag vorbereitet wurden. Denn bei besten Wetter stand eine freiwillige Wanderung zum Anna-Turm auf dem Deister an. Bei diesem Ausflug machten besonders die Wanderfalken ihrem Namen alle Ehre, aber auch eine Schneeeule scheute den immerhin acht Kilometer langen Aufstieg nicht. Mit einigen Pausen und Spielen wurde der Aufstieg für alle ein schönes Erlebnis, bei dem Baumarten bestimmt, Tiere aufgezählt und viele Fotos gemacht wurden. Am Turm angekommen, teilte sich die Gruppe auf: Einige Mitarbeiter stellten sich in der langen Schlange am Kiosk für ein paar Portionen Pommes an, während die Kinder bereits einen Tisch suchten und den Anna-Turm erklommen haben. Der Aufstieg wurde mit einer tollen Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen belohnt. Anhand markanter Landmarken wie Gebäuden und den weithin sichtbaren Kalibergen wurden Richtungen und Orte bestimmt, bevor sich alle die Pommes schmecken ließen. Auf dem Rückweg wurden bereits Pläne für den Nachmittag gemacht und nach Materialien für das Anzünden eines Feuers am Abend gesucht. Denn dann stand das Backen von Pizzen in dem großen Ofen auf dem Gelände an. In der Küche bereiteten die Rotmilane fix mehrere große Pizzen mit verschiedenem Belag zu. Nach einigen Versuchen gelang es draußen, die gesammelten Materialien mit einem Feuerstahl im Pizzaofen anzuzünden. So konnte der Ofen richtig eingeheizt werden. Zur Essenszeit begannen die Pizzabäcker damit, die aus der Küche gelieferten Pizzen in dem Ofen zu backen. Trotz der großen Hitze ist keine Pizza verbrannt und alle konnten die verschiedenen Pizzen probieren. Nachdem sich alle satt gegessen haben, wurde der Abend mit einem gemeinsame Jurtenabend abgeschlossen. Im Schein der Feuerschale im Zelt wurden Pfadfinderlieder gesungen, bis es Zeit war, ins Bett zu gehen.

Der Samstag begann mit einem regnerischen Vormittag, bei dem wir uns wieder mit der Spielausstattung der Unterkunft die Zeit vertrieben haben. Am Nachmittag konnten wir dann endlich raus und haben zuerst ein Geländespiel im Wald gespielt, bei dem zwei Gruppen Gegenstände einsammeln müssen und dabei von einer weiteren Gruppe gefangen wurden. Nach einer kurzen Pause versammelten sich alle für ein weiteres Spiel auf der Fußballwiese. Danach waren alle, Kinder und Mitarbeiter erstmal erschöpft. Zum Glück haben einige Mitarbeiter Kuchen mitgebracht, sodass sich alle wieder stärken konnten. Später am Abend wurde dann der große Grill angeheizt, auf dem dann das vom Küchendienst vorbereitete Grillgut gegrillt wurde. Zwei große Schalen mit Nudel- und Kartoffelsalat waren ebenfalls vorbereitet worden. Nach dem Essen hieß es für die fünf jüngsten Kinder, die Schneeeulen, vorbereiten für die Aufnahme in den Stamm. Hierzu haben sich die Schneeeulen zuerst mit ihren beiden Gruppenbetreuerinnen das Rollen und Knoten der Halstücher geübt. Ihr Pfadfinderversprechen haben die Kinder bereits in den Gruppenstunden vor der Fahrt gelernt, sodass alles bereit für die Aufnahme war. Alle hatten ihre Tracht und Halstücher angelegt, sodass im Feuerschein in der Jurte eine schöne und feierliche Stimmung entstand, die noch mit einigen Pfadfinderliedern vervollständigt wurde. Dann war es soweit: Die Schneeulen wurden mit dem Pfadfinderversprechen feierlich in den Stamm Stephanus aufgenommen und bekamen ihr Halstuch von den beiden Gruppenleiterinnen umgehängt, die sichtlich stolz auf ihre Gruppenkinder waren. Der Rest des Abends klang mit weiteren Pfadfinderliedern aus.

Da wir am Sonntag noch im Laufe des Vormittags die Unterkunft wieder übergeben mussten, begann der Sonntag für alle etwas früher. Nach dem letzten gemeinsamen Frühstück wurden zunächst alle Sachen gepackt, bevor die zuvor festgelegten Gruppen mit der Reinigung ihrer jeweiligen Bereiche der Unterkunft begannen. Nach einer gründlichen Reinigung wurde das Reisegepäck draußen gestapelt und gemeinsam die Jurte abgebaut und alles wieder auf einen Anhänger verladen. Nach einem kurzen Imbiss aus den Resten vom Wochenende und Würstchen machten sich dann die vierzehn Kinder mit den beiden Mitarbeitern auf den Weg zur Bushaltestelle, um den Heimweg nach Berenbostel anzutreten. Da die Züge am Sonntag recht voll waren und wir mit sechzehn Personen und Gepäck meistens die Fahrradabteile belegten, kamen wir viel mit den Radtouristen ins Gespräch, die sich von uns aber nicht stören ließen. Am frühen Nachmittag kamen wir wieder in Berenbostel an und die Kinder wurden von ihren Eltern in Empfang genommen. Insgesamt war es eine schöne und wieder viel zu kurze Fahrt, die alle, Kinder und Mitarbeiter, sehr genossen haben.